„Ich kann dir nicht länger zusehen.“ sprach mich Peter, mein erster Mentor, während unserer ersten gemeinsamen Gruppenübung bei einer Weiterbildung an.
„Bitte was? Bei was genau? Und wer bist du überhaupt?“ dachte ich und starrte ihn ungläubig an.
Es war für ihn wohl offensichtlich, was ich über Jahre hinweg verdrängt und vergessen hatte.
Er spürte all den Schmerz, den Frust und die Sehnsucht, weil ich nicht ich war, sondern eine Frau, die nach den Regeln der Anderen lebte, um nicht aufzufallen.
Und doch war diese Sehnsucht und die Bemühung da mein volles Potenzial zu entwickeln und zu leben.
Muss wohl sau komisch ausgesehen haben, wie ich mich in einem selbstgebauten Käfig versuchte habe, mich über den Käfig hinaus zu entwickeln.
Er reichte mir die Hand und brachte die Erinnerung an eine Welt, die ich lange vergessen und verdrängt hatte, wieder ins Rollen.
Eine Welt, die mir als Kind so vertraut war und zu große Angst machte, weil sie in der Welt der Erwachsenen kaum mehr Raum hatte: Die Welt der Seele.
Manchmal müssen wir etwas verlernen, um es erneut zu lernen, damit wir es an andere besser weitergeben können, weil man versteht und nachvollziehen kann, wie es ist diesen Weg zu gehen.